Kontinuität oder Neubeginn?
Als Ausbildungsstätten und Wissenszentren sind Universitäten Einrichtungen von herausragender kultureller und gesellschaftlicher Bedeutung, doch verlief ihre Entwicklung nicht immer geradlinig. Als beispielsweise die alte Mainzer Universität 1798 geschlossen wurde, erlosch eine Bildungsinstitution, deren mehr als 300-jährige Geschichte bis ins Jahr 1477 zurückreichte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg veranlasste Frankreich als Besatzungsmacht 1946 die Gründung der heutigen Johannes Gutenberg-Universität.
Mit einer solchen Zäsur ist Mainz keineswegs ein Einzelfall. Allein in Deutschland erlebten weitere sieben Universitäten eine längerfristige Schließung ab dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert, wohingegen ihre Neugründungen erst im 20. Jahrhundert erfolgten. Und auch in den europäischen Nachbarländern lassen sich ähnlich gelagerte Beispiele finden. Hinzu tritt eine größere Zahl von Universitäten, die von kurzzeitigen Schließungen betroffen waren.
Aufgrund der genannten Befunde beschäftigt sich die Tagung mit der Wiedereröffnung von Universitäten im neuzeitlichen Mitteleuropa und möchte vor allem nach dem Verhältnis von Kontinuität und Neubeginn fragen: Lebte der Geist der alten Universitäten in den Neugründungen fort oder betrachteten sich die jüngeren Einrichtungen des 20. Jahrhunderts als völlig eigenständig?
Tagungsleitung:
Prof. Dr. Nina Gallion (JGU Mainz)
Dr. Christian George (JGU Mainz)
In Kooperation mit dem Forschungsverbund
Universitätsgeschichte und dem Erbacher Hof.
Kontakt
und Vergleichende Landesgeschichte
Historisches Seminar der JGU Mainz
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E-Mail: landesgeschichte-mittelalter@uni-mainz.de