Der Wandel der Identitätsstrukturen und Beziehungen im Laufe der Geschichte – gesellschaftliche und politische Prozesse verstehen
Von den Stammeskulturen, über die antiken Hochkulturen, das Mittelalter bis heute haben sich die Strukturen der Identität und der Beziehungen der Menschen untereinander und in ihrem Bezug auf ihre Gesellschaft und die Welt insgesamt immer wieder grundsätzlich verändert. Diese Veränderungen lassen sich heute auf dem Hintergrund der psychohistorischen Forschungen von Lloyd deMause, Willy Obrist, Georg Oesterdieckhoff und anderen genauer erfassen. Eine Linie der Veränderung ist der Wandel der Gefühlsregulation von einer Regulation in Bezug auf geistliche oder weltliche Autoritäten hin zu einer persönlicheren Verantwortung für Gefühle. Auch in den Bereichen der Moral, des Denkens, der Gestaltung von Beziehungen u.a. steht heute die eigene Verantwortung im Gegensatz zu früher im Vordergrund. Diese Veränderungen gehen einher mit der Relativierung der über lange Zeit vorherrschenden patriarchalen Ordnungen und Orientierungen und einer Zunahme der Bedeutung von Werten aus dem weiblichen und mütterlichen Bereich. Man könnte auch sagen, Männer stellen Sicherheit eher durch Ordnung her und Frauen eher durch Beziehung. Der erste Teil der Tagung soll daher der Relativierung der patriarchalen Ordnungen gewidmet sein, der zweite Teil dem Versuch einer Erfassung der weiblich-mütterlichen Dimension in unserem Leben.
Die GPPP lädt herzlich ein.